Zahnersatz
Verschiedene Umstände können im Laufe des Lebens zum Verlust der bleibenden Zähne führen! Häufig kommt es je nach Schweregrad des Zahnverlustes zu Einschränkungen in der Kaufunktion und der Ästhetik. Die langfristigen Folgen fehlender Zähne können sich in einer Vielzahl der Fälle erst viele Jahre später deutlich in ihren negativen Auswirkungen darstellen. Eine einfache Rekonstruktion ist dann nur selten möglich.
Der Ersatz fehlender Zähne in seinen vielfältigen Möglichkeiten sollte das Ziel in der Kommunikation mit dem Patienten und der anschließenden sinnvollen Zahnbehandlung sein.
Bei der Planung des neuer Zahnersatzes spielen die Bedürfnisse unserer Patienten die entscheidende Rolle; es ist wichtig, ein vernünftiges Verhältnis zwischen finanziellem Aufwand und spürbarem Nutzen für den Patienten herauszuarbeiten. Ein wesentliches Kriterium für die korrekte Auswahl des geeigneten Zahnersatzes stellt auch die Wertigkeit und topografische Anordnung der Restbezahnung dar, um die einwirkenden Kräfte des späteren Kauvorganges ohne wesentlichen Schaden für die verbliebenen natürlichen Zähne korrekt zu berücksichtigen.
KRONEN
Kronen sind vollständige Abdeckungen des Einzelzahnes zum Schutz der verbliebenen Restsubstanz des Zahnes und der Wiederherstellung der Kaufunktion. Weiterhin kann durch diese künstliche Kappe (Krone), mit einer anspruchsvollen zahntechnischen Gestaltung, eine bisher unansehnliche Zahnsubstanz ästhetisch sehr aufgewertet werden.
Bei der Wahl des verwendeten Werkstoffes zur Herstellung von Kronen gibt es verschiedene Indikationen, die individuell mit dem Zahnarzt besprochen werden sollten. Kronen können aus Metall (Edelmetall/Nichtedelmetall) oder auch aus metallfreien Stoffen (Keramik, Zirkon oder Kunststoff) bestehen. Auch Kombinationen beider Materalkomponenten sind weit verbreitet, wie z.B. die metallkeramische Verblendkrone, bei der ein zartes Metallkäppchen mit einer kräftigen Schicht zahnfarbener Keramik bedeckt ist. Sollte eine einzelne Zahnlücke zum Ersatz der fehlenden Wurzel mit einem Implantat versorgt worden sein, so erfolgt der Aufbau des Implantates mit einer laborgefertigten Krone.
Die künstliche Krone als sichtbarer Teil im Munde kann also von einem natürlichen Zahn oder auch einer künstlichen Wurzel (Implantat) getragen werden. Kronen sind festsitzende Konstruktionen, die nicht herausgenommen werden müssen und genauso gepflegt werden, wie auch die natürlichen Zähne.
BRÜCKEN
Brücken sind zahntechnische Konstruktionen, die verwendet werden, um im Munde vorhande Zahnlücken auszugleichen bzw. zu schließen. Sie dienen der Wiederherstellung der Kaufunktion und der Ästhestik des Patienten. Brücken können unterschiedlich große Spannen abdecken und werden von Pfeilern getragen, die die Zahnlücke begrenzen. Die Pfeiler können dabei aus natürlichen Zähnen oder künstlichen Wurzeln (Implantate) bestehen. Die Implantate würden hierbei als vollwertige Pfeiler oder als sog. Unterstützungsimplantate für schwächere natürliche Pfeiler dienen. In den meisten Fällen werden Brücken absolut fest auf den Pfeilern zementiert oder geklebt. Es gibt aber auch spezifische Varianten, in denen Brücken herausnehmbar konstruiert werden, was situationsabhängig entschieden werden sollte. Ein Gespräch mit dem Zahnarzt hilft bei der Analyse der individuellen Lückentopographie des Patienten und somit auch der geeigneten Auswahl des entsprechenden Brückentypes.
Brücken können aus Metall (Edelmetall/Nichtedelmetall) oder auch aus metallfreien Stoffen (Keramik, Zirkon oder Kunststoff) bestehen. Auch Kombinationen beider Materialkomponenten sind weit verbreitet, wie z.B. die metallkeramische Verblendbrücke, bei der ein zartes Metallbrückengerüst mit einer kräftigen Schicht zahnfarbener Keramik bedeckt ist.
PROTHESEN
Diese Prothesenform findet Anwendung am zahnlosen Ober- und Unterkiefer. Sie ist ausschließlich schleimhautgelagert und kann durch eine funktionelle Randgestaltung zu einem gewissen Saugeffekt führen, der die Prothesenfunktion gewährleistet. Die Totalprothesen sind an der Prothesenbasis wie auch im Bereich der eigentlichen Zähne vollständig aus Kunststoff hergestellt. Durch die unphysiologische Minderbelastung des knöchernen Lagers kommt es im Laufe der Jahre immer wieder zu einem Knochenrückgang, was in regelmäßigen Abständen sogenannte Unterfütterungen erforderlich macht. Durch die Knochenveränderungen und auch die Unterfütterungen kann es anfänglich immer wieder zu Druckstellen an der Schleimhaut kommen, die durch den Zahnarzt in der Regel einfach entfernt werden können.
Einfache Kunststoffprothese mit gebogenen Klammern
Hierbei werden Kunststoffzähne in einen Trägerkunststoff einpolymerisiert, wobei die ebenso in den Trägerkunststoff eingelassene Drahtklammern einen Halt an noch verbliebenen Zähnen ermöglichen. Diese Prothesen unterliegen bei normaler Belastung schon einer gewissen Bruchgefahr und werden in unserer Praxis in der Regel als Langzeitprovisorien eingesetzt.
Modellgussprothesen mit gegossenen Klammern
Diese Prothesenform ist die gehobenere Form der Klammerprothesen. Ein Metallgrundgerüst dient dem Prothesenkörper als stabilisierendes Element und Basis für den Trägerkunststoff mit den entsprechenden Kunststoffzähnen. In das Trägergerüst integriert sind die Modellgussklammern, die nach einer Vermessung im Labor passgenau an den dafür vorgesehenen Zähnen anliegen und für den Halt der Gesamtprothese sorgen. Das Metallgerüst wie auch die Klammern werden als einheitliches Gußobjekt hergestellt. Dieses besteht nahezu immer aus einer Nichtedelmetalllegierung. Die Modellgußprothesen stellen eine einfache Form des definitiven herausnehmbaren Zahnersatzes dar; nur in komplexeren und zeitintensiven Behandlungsfällen kann auch die Modellgußprothese eine provisorische Funktion übernehmen.
Kombinationsprothesen
Diese Prothesen sind die hochwertigste Form des herausnehmbaren Zahnersatzes. Auf den vorhandenen Restzähnen festsitzende Kronen werden über unterschiedliche Elemente wie z.B. Riegel, Geschiebe oder auch Teleskope mit dem herausnehmbaren Prothesenteil verbunden. Dadurch ist der herausnehmbare Teil fest verankert, und der Patient selbst bestimmt, ob er der Verbund zu den festsitzenden Kronen lösen oder schließen möchte.